Beschäftigte im Handel zeigen Mut und Ausdauer-Streik geht in die Verlängerung

ver.di NRW verstärkt den Druck auf die Arbeitgeber bei den laufenden Tarifverhandlungen für existenzsichernde Einkommen im Handel. Bislang haben die Arbeitgeber in den Verhandlungen lediglich Reallohnverluste angeboten. Daher werden die Beschäftigten in ausgewählten Betrieben auch am Dienstag, den 18.07.2023 zu Streiks aufgerufen.
Aufgerufen sind die Beschäftigte des Groß- und Außenhandel von PHOENIX Pharmahandel GmbH & Co. KG, Schüco International KG Betrieb Bielefeld, EDEKA Foodservice Stiftung & Co. KG Bielefeld, EDEKA Foodservice Stiftung & Co. KG Minden, EDEKA Foodservice Stiftung & Co. KG Herford, Noweda, Leitz Werkzeugdienst Bielefeld, Netto Marken-Discount Stiftung & Co. KG Logistik Bad Wünnenberg-Haaren; sowie Beschäftigte des Einzelhandels von Douglas Parfümerie GmbH Minden, Douglas HF, Douglas Bi Bahnhofstr, Douglas Bi Altstadt, Douglas PB Westernstr, Douglas PB Pohlweg, Douglas Gütersloh, Douglas Bünde, H&M Hennes & Mauritz B.V. & Co.KG PB, H&M Hennes & Mauritz B.V. & Co.KG GT, H&M Hennes & Mauritz B.V. & Co.KG DT, H&M Hennes & Mauritz B.V. & Co.KG Minden, H&M Hennes & Mauritz B.V. & Co.KG Bielefeld, H&M Hennes & Mauritz B.V. & Co.KG Bad Oeynhausen, Primark, Saturn Bielefeld, IKEA Deutschland GmbH & Co. KG Niederlassung Bielefeld, smyths Toys Superstore PB, Kaufland PB Südringcenter, Kaufland Gütersloh, Kaufland Detmold Ernst Hilker Str., Kaufland Rheda-Wiedenbrück, Kaufland PB, Kaufland Bi Schweriner Str., Kaufland Bi Gütersloher Str., Marktkauf Gütersloh, Marktkauf Schloß-Holte Stukenbrock, Marktkauf Oldentrup, Marktkauf Bielefeld Artur Ladebeck-Str., Marktkauf Sennestadt, Marktkauf Bielefeld Rabenhof (Baumheide), Marktkauf Blomberg, Marktkauf Lemgo, Marktkauf Lage, Marktkauf Horn-Bad Meinberg, Marktkauf Bad Salzuflen, Marktkauf Herford, Marktkauf Lübbecke, Marktkauf Lübbecke (Fachmarkt), Marktkauf Espelkamp, im ver.di-Bezirk Ostwestfalen-Lippe.
„Obwohl die Tarifverträge bereits Ende April ausgelaufen sind, haben die Arbeitgeber bis heute keine Angebote vorgelegt, die den dramatischen Preissteigerungen etwas entgegensetzen. Die Arbeitgeber haben daher die Chance verpasst, den Beschäftigten zu zeigen, dass sie ihre Nöte ernst nehmen. Deshalb bekommen sie jetzt die Antwort aus den Betrieben“ erklärt die ver.di-Verhandlungsführerin für den Einzelhandel und den Groß- und Außenhandel in Nordrhein-Westfalen, Silke Zimmer.
Nach intensiven Verhandlungen am 05. Juli erbaten die Arbeitgeber im Einzelhandel eine Unterbrechung der vierten Verhandlungsrunde bis zum 13. Juli. Diesen Termin sagten sie im Nachgang ab und verschoben die weiteren Verhandlungen auf den 07. August.
Die Tarifverhandlungen für den Groß- und Außenhandel werden am 15. August fortgesetzt.
Die Arbeitgeber im Einzelhandel und im Groß- und Außenhandel bieten bislang für das Jahr 2023 zwischen 5,1 und 5,3 % Entgelterhöhung. Zum Teil ergänzt wurden die Angebote um Inflationsausgleichsprämien von jeweils 700 Euro pro Jahr im Groß- und Außenhandel und 450 Euro im Einzelhandel. Bereits gezahlte Inflationsausgleichsprämien wollen die Arbeitgeber auf dieses Angebot anrechnen können. Für das zweite Jahr boten die Arbeitgeber Erhöhungen zwischen 2,9 und 3,1 %. Alle Angebote hatten eine Laufzeit von 24 Monaten.
ver.di fordert in der Tarifrunde 2023 im Einzelhandel NRW 2,50 Euro mehr Gehalt und Lohn pro Stunde. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 250 Euro angehoben werden. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll 12 Monate betragen. Darüber hinaus fordert die Gewerkschaft ein Mindeststundenentgelt von 13,50 Euro pro Stunde.
Im Groß- und Außenhandel NRW fordert ver.di eine Erhöhung der Entgelte von 13 Prozent, mindestens aber 400 Euro. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 250 Euro angehoben werden. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll 12 Monate betragen.